Projektwettbewerb Neubau Schulhaus Champagne

Biel
Situation
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Schnitt
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Grundriss Erdgeschoss
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Grundriss Obergeschoss
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Ansicht
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Architekten
Schneider Studer Primas
Standort
Biel
Bauherrschaft
Einwohnergemeinde Biel

Das neue Schulhaus begleitet die Champagne-Allee auf der gesamten Länge des bebaubaren Feldes in angemessenem Abstand und definiert in diesem Abschnitt den Strassenraum tatsächlich als Allee. Eine zusätzliche Baumreihe - dem Gebäude vorgelagert - unterstreicht diesen Alleen-Charakter.
Zur bestehenden Schulanlage von Max Schlup steht es in enger Beziehung und nimmt dessen vorgespurten Ordnungslinien auf. Im Nordwesten schliessen die Rasenspielflächen und der Hartplatz als adäquate Antwort auf den Freiraum der Fussballfeder des Clubs Azzurri Bienne an.
Wiewohl das dreigeschossige Gebäude beinahe das ganze Baufeld besetzt, ist es durchlässig und eröffnet für diesen Teil der Stadt ein überkreuztes Wegenetz, das sich auf zwei unterschiedlichen Ebenen überlagert:
In Nord-Süd-Richtung führen zwei gedeckte Pausenhallen mit mittig darüberliegendem Atrium durch das Gebäude und verbinden die Champagne-Allee mit dem nordwestlich gelegenen Weg entlang der Fussballfelder. Auch seitlich des Gebäudes gibt es jeweils diese Wegverbindungen.
In Fortführung des Pausenhofs der Schlup›schen Schule wird eine Wegachse auf Niveau des ersten Obergeschosses gebildet, die entlang der Gartenhöfe der Kindergärten in Ost-West-Richtung bis zur westlich anschliessenden Zeughausstrasse mit der Siedlung ‹Im Grund› führt. Durch die Ausbildung offener Treppenanlagen strahlt das Schulhaus allseitig ins Quartier aus und wird so zum Dreh- und Angelpunkt.
Der Fussabdruck des Erdgeschosses umfasst drei voneinander getrennte etwa gleichgrosse, beinahe quadratische Volumen. Sie beinhalten jeweils verschiedene Programmteile: Eine Mensa im östlichen Teil, die Schulleitung und die Fussballinfrastruktur im mittleren und die Turnhalle im westlichen Teil. Die beiden darüberliegenden Langbauten beherbergen im 1. Obergeschoss die Unterrichtsräume des Zyklus 1 und im zweiten Obergeschoss jene des 2. Zyklus. Die einfachen , überlagerten Gebäudevolumen sind mit Aussentreppen, schützenden Dächern, Terrassen und schattenspendenenden Pergola-Gerüsten miteinander verwoben. Es entsteht ein dreidimensionales Wegegeflecht, das die verschiedenen Programmpunkte in einem einzigen Haus zusammenfasst und diese sowohl miteinander verbindet als auch den einzelnen Teilen jeweils eine eigene Umgebung schafft. Es entsteht ein Spiel zwischen Volumen und lichtspendenden Leerstellen.
Es ist nur begrenzt möglich, zu wissen, wie in Zukunft in unseren heute gebauten Schulen gelernt wird. Zumindest ein Teil der Antwort auf diese Unwägbarkeit liegt in einer maximal flexiblen Struktur. Die Reduktion auf wenige tragende Elemente erlaubt es, die Räume den Bedürfnissen entsprechend flexibel anzupassen. Damit steht auch in fernerer Zukunft die Möglichkeit offen, innerhalb der vorgesehenen Struktur völlig neue Raumeinteilungen vorzunehmen oder andere Nutzungen einzurichten.

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